ISBN, Schmutztitelseite, Titelei, … –
ein Buch hat so einige Bestandteile, die wie Fachchinesisch klingen, wenn man nicht gerade Buchhändler oder Verleger ist.
Deswegen bringen wir im Folgenden über alle Begriffe rund ums Buch (in alphabetischer Sortierung), die du als Self-Publisher kennen solltest, Licht ins Dunkel.
Warum im Übrigen Self-Publisher die Autoren von morgen sind, erfährst du hier!
Buchpreisbindung
Die Antwort steckt im Wort:
Der Begriff „Buchpreisbindung“ beschreibt die Bindung an ein Gesetz, das bestimmt, dass ein in Deutschland veröffentlichtes Buch keinen willkürlich bestimmten Preis haben darf.
Das heißt, dass jedes Buch gleicher Art bei allen Anbietern jederzeit den gleichen Bruttopreis haben muss.
Vor der Veröffentlichung muss laut § 5 BuchPrG ein Festpreis bestimmt werden, der für mindestens 18 Monate nicht geändert werden kann.
Damit soll vor allem für den Schutz des Buches als Kulturgut gesorgt werden.
Wichtig dabei:
Die Bindung an diesen Festpreis gilt für alle möglichen Ausgaben – also für Taschenbücher, Hardcover und auch für E-Books.
(§ 7 BuchPrG beschreibt mögliche Ausnahmen von dieser Regel, wie z. B. ein vergünstigter Subskriptionspreis vor der regulären Veröffentlichung.)
Apropos Preis, wusstest du, dass du als Self-Publisher bis zu 100 % Tantiemen (vor Steuern) erhalten kannst?
Buchrücken
Wie der Rücken eines Menschen ist auch der Buchrücken sozusagen das, was das Buch „aufrecht“ hält.
Wenn das Buch zwischen anderen im Regal steht, sieht man nur den Buchrücken.
Deswegen werden hier die wichtigsten Infos des Buches aufgeführt: meistens der Titel, Autor und Verlag.
Auf dem deutschen Markt verläuft die Beschriftung von unten nach oben.
Das Design des Buchrückens gehört im Übrigen zum Buchcover, das du am besten einem Profi überlässt – außer, dir sagt Beschnittzugabe und Multiplikatorschlüssel etwas. 😉
CMYK/RGB
Bei diesen Akronymen handelt es sich um Begriffe aus der Farbenlehre.
CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Kontrast (bzw. Schwarz) und beschreibt die Farbpalette für den Vierfarbdruck in professionellen Offset-Druckereien.
RGB steht für die Primär- bzw. Lichtfarben Rot, Gelb und Blau.
Im Gegensatz zu CMYK wird das Farbmodell RGB nicht für Drucke, sondern für digitale Produkte (z. B. bei E-Books) für die optimale Anzeige auf Bildschirmen verwendet.
Nicht dass du dich wunderst, warum alle RGB-Bilder in deinem gedruckten Buch farblich ganz anders aussehen als auf deinem Bildschirm.
Dein Buchsatzprofi, wie z. B. wir, kann dich dahingehend beraten oder dies für dich professionell anpassen.
Digital-/ Offsetdruck
Wenn ein Buch in den Druck geht, kann man als Autor zwischen Digital- und Offsetdruck entscheiden.
Als Laie erkennt man bei diesen beiden Druckmethoden in der Regel fast keine Qualitätsunterschiede.
Allerdings unterscheiden sich die Verfahren grundlegend.
Der Digitaldruck ist mit nur einem Arbeitsschritt deutlich einfacher als der komplexe Offsetdruck.
In der Regel entscheidet die Auflage, (d. h. die Zahl der zu druckenden Exemplare), eines Buches darüber, welche Methode besser geeignet ist, weil sich der Offsetdruck preislich erst ab einer bestimmten Anzahl lohnt.
Bei Print-on-Demand wird von daher ausschließlich Digitaldruck verwendet, wodurch zwar die Marge verständlicherweise geringer ausfällt, allerdings auch die finanzielle Vorab-Investition geringer und auch der ökonomische Faktor höher ist.
Frontispiz
Der sogenannte Frontispiz gehört zur Titelei eines Buches und befindet sich auf der Rückseite der Schmutztitelseite.
Diese besondere Seite kann entweder ein dekoratives grafisches Element enthalten oder auch einfach nur leer sein (Vakatseite).
Ein professioneller Buchsatzlayouter, wie z. B. wir, kann dir bei der Gestaltung dafür eine große Hilfe sein.
Impressum
Das Impressum ist eine Seite im Buch, die die wichtigsten rechtlichen Details auflistet.
Im Impressum werden i. d. R. …
- der Copyright-Hinweis, (auch wenn er aufgrund des gesetzlichen Urheberrechts gar nicht notwendig ist),
- das Veröffentlichungsjahr,
- der Herausgeber/Autor bzw. Inhaber der Urheberrechte mit einer ladungsfähigen Adresse (kein Postfach!),
- die ISBN (falls vorhanden),
- der Verlagsname (bei Self-Publishing eben Selbstverlag)
- sowie die Druckerei (falls zutreffend)
angegeben.
Die nötigen Angaben findet man in den jeweiligen Landespressegesetzen, die für jedes Bundesland unterschiedlich aussehen.
(Hier findest du eine Übersicht aller Länder in Deutschland.)
Da die Inhalte für ein Impressum allerdings komplett individuell und von vielen Faktoren abhängig sind, sollte man sich hier genau erkundigen bzw. beraten lassen.
ISBN
Die internationale Standardbuchnummer (kurz: ISBN) beinhaltete früher zehn Stellen.
Weil es mittlerweile mehr Bücher als daraus verfügbare Nummern gibt, wurde sie auf 13 Stellen erweitert.
Jede Ausgabe – wie z. B. Taschenbuch, Hardcover oder E-Book – benötigt eine unterschiedliche ISBN, (falls man sich für eine entscheidet).
Sie ist so ähnlich wie eine „Personalausweisnummer“ für ein Buch.
Um ein Buch zu verkaufen, muss man zwar nicht obligatorisch eine ISBN beantragen, aber es erleichtert die Bestellbarkeit und Identifizierbarkeit des Buches.
Falls man jedoch ein Buch im deutschen Buchhandel anbieten will, ist eine ISBN zwingend notwendig.
Die Nummer für ein Buch erhält man als Self-Publisher für rund 85 Euro z. B. bei der „ISBN-Agentur“.
(Mittlerweile gibt es auch für Vielschreiber sehr viel günstigere Paketpreise, z. B. 10er oder 100er – einen besseren Preis kann dir übrigens auch dein Buchlayouter, wie z. B. wir, zur Verfügung stellen.)
Warum übrigens jetzt der beste Zeitpunkt ist, um ein Buch zu schreiben, erfährst du hier.
Klappentext
Der Klappentext dient dazu, das Buch bereits auf den ersten Blick interessant zu machen.
Außerdem verrät er dem interessierten Leser, ob der Inhalt den eigenen Lesevorlieben entspricht.
Bei vielen Hardcover-Büchern findest du den Klappentext als Schutzumschlag, der jeweils hinten und vorne um das Buch herumgeklappt ist.
Auf dem eingeklappten Teil kann z. B. eine kurze Inhaltsangabe stehen, die den Leser auf das Buch neugierig machen, aber gleichzeitig nicht zu viel verraten soll. Oft werden auch nähere Infos zum Autor gegeben. Und sofern es bereits welche gibt, sind hier auch die Titel weiterer Werke angegeben.
Der Klappentext ist also neben dem Cover das Erste, das ein potenzieller Käufer sieht –
nutze ihn als indirekte Marketingmöglichkeit, leg dich beim Verfassen so richtig ins Zeug oder gib den Text professionell in Auftrag.
Metadaten
Der Büchermarkt wächst ständig und vor allem im Onlinehandel wetteifern Millionen von Büchern um die Aufmerksamkeit der Leser.
Wenn man nach einem Buch sucht, ist das also ein bisschen wie mit der Nadel im Heuhaufen.
Wie kannst du also auf DEIN Buch aufmerksam machen?
Indem du einerseits deinen potenziellen Lesern so viele detaillierte Informationen wie möglich bietest.
Je mehr deine Interessenten auf einen Blick über dein Buch erfahren, desto spannender wird es für sie.
Andererseits suchen diese aber auch über Suchmaschinen oder Verzeichnisse, welche wiederum die für sie lesbaren Metadaten, eine Art ausführlichen Steckbrief „zwischen den Zeilen“, nutzen.
Denn es sind eigentlich vor allem Metadaten, die Bücher verkaufen.
Zu ihnen zählen z. B.
- der Buchtitel,
- der Name des Autors,
- eine Kurzfassung des Klappentexts,
- die ISBN,
- das Erscheinungsdatum,
- der Verlag bzw. die Distributoren-Plattform,
- das jeweilige Format,
- die Seitenzahl,
- die Kategorie bzw. das Genre
- und auch relevante Keywords, (d. h. beschreibende Stichworte für das Buch).
Also eineindeutige Informationen, die auch von Suchmaschinen gelesen werden können.
Auch Leserbewertungen und Verkaufsdaten von Distributoren können indirekt zu den Metadaten zählen.
Durch diese Angaben erscheint ein Buch zum Beispiel an einer bestimmten Stelle bei den Suchanfragen eines Onlineshops.
Die Metadaten sind also nicht nur eine Reihe Informationen, sondern ein wichtiges Tool, um mit seinem Buch aus der Masse hervorzustechen.
Ein Tool, das du in jedem Fall nutzen und auf das du sogar besonderes Augenmerk legen solltest.
Schmutztitelseite
Auf der sogenannten Schmutztitelseite, der ersten Seite im Buch, findet man den Titel in kleinerer Schrift.
Deswegen wird sie auch als Vortitelseite bezeichnet.
Warum sie so heißt?
Vielleicht rührt der Name daher, dass es vor allem die erste Seite ist, die von vielen Händen angefasst wird und so schnell abgenutzt bzw. schmutzig wird.
Titelblatt
Das Titelblatt ist nach der Schmutztitelseite eine der ersten Seiten in jedem Buch. Hier findet man den Haupttitel des Buches sowie den Untertitel und den Autorennamen.
Titelei
Hast du dich schon mal gefragt, warum die Handlung des Buches meistens erst nach ein paar Seiten beginnt und die Seiten davor keine Nummer besitzen?
Weil zuvor noch die wichtigsten Dinge aufgeführt werden müssen, wozu eben die Titelei dient, und weil die Paginierung auch eine wichtige Bedeutung hat.
Im Detail befinden sich in der Titelei die Schmutztitelseite (Seite 1), die Rückseite der Schmutztitelseite (= Frontispiz) (Seite 2), das Titelblatt (Seite 3) und das Impressum (Seite 4).
Auf Seite 5 kann eine kurze persönliche Widmung folgen.
Auf der nächsten rechten Seite (Seite 7) findet das Inhaltsverzeichnis Platz und ab Seite 9 kann der erste Inhalt (wie z. B. das Vorwort) platziert werden.
Urheberrecht
Das Urheberrechtsgesetz (UrhG) sorgt für den Schutz schöpferischer Leistungen, wie zum Beispiel Bücher.
Neben verschiedenen Formen von Texten gelten beispielsweise auch Zitate, Aussagen, Bilder, Fotos, Grafiken und Musik als schöpferische Leistungen.
Um fremde Gedanken oder Werke wiederzuverwenden, muss man zuvor um Genehmigung des rechtlichen Eigentümers bitten, der stets der Textersteller ist.
Wenn das nicht erfolgt, muss mit einem Plagiatsvorwurf bzw. einer Urheberrechtsverletzung gerechnet werden.
Da das Urheberrechtsgesetz (gesetzlich) automatisch bei Veröffentlichung greift, ist ein gesonderter Copyright-Hinweis (im Impressum) eigentlich nicht nötig, schadet aber auch nicht.
In diesem Zusammenhang kannst du dir in Bezug auf E-Books auch nähere Gedanken zu Kopierschutz & Co. machen – es gibt hierbei einige Möglichkeiten, mit denen auch wir uns demnächst auf unserem Blog beschäftigen werden.
(Trag dich am besten gleich in unsere Inspirations-News-Liste ein, um dies nicht zu verpassen.)
VLB
Die Abkürzung VLB steht für „Verzeichnis lieferbarer Bücher“ –
der allgemeine Katalog aller für den deutschen Buchhandel erhältlichen Bücher.
Um in das VLB aufgenommen zu werden, muss das Buch über eine ISBN verfügen und der Autor eine jährliche Gebühr entrichten.
Es besteht zwar nicht die Pflicht, ein in Deutschland veröffentlichtes Buch (mit ISBN) dem VLB zu melden. Nach der Listung im VLB ist ein Buch jedoch leichter zu finden und kann auch vom Buchhandel bestellt werden.
Das VLB ist zudem das wichtigste Informationsmedium für Buchhändler, womit sich die Jahresgebühr (pro Autor) von 69 Euro in jedem Fall lohnt.